In Nordrhein-Westfalen sind die Behörden in einer koordinierten Großrazzia gegen illegale Clan-Strukturen vorgegangen. Dabei wurden auch zahlreiche Spielhallen in einzelnen Städten durchsucht. An der gesamten Aktion, die den Namen „Clan-Marathon“ trug, waren Beamte der Polizei und des Zolls sowie verschiedene Ordnungsbehörden beteiligt. Die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels stand dabei im Zentrum der Ermittlungen.
Großstädte im Fokus
In Nordrhein-Westfalen haben sich über Jahre Hotspots aufgetan, in denen die Clankriminalität auf fruchtbaren Boden gestoßen ist. Trotz intervenierender Bemühungen seitens der ansässigen Behörden konnten die organisierten Gruppierungen kriminelle Strukturen aufbauen. Mittels Razzien und koordinierter Ermittlungen versuchen die Behörden in regelmäßigen Abständen die Clan-Strukturen, die vorwiegend auf illegalem Glücksspiel aufbauen, zu bekämpfen.
Besonders in den Großstädten des Bundeslandes hat sich die Lage im Laufe der Jahre verschärft. Aus diesem Grund waren die Beamten im durchgeführten „Clan-Marathon“ unter anderem in Städten wie Dortmund, Essen, Bochum, Mülheim und Bonn im Einsatz. Nach Angaben der Behörden seien insgesamt 1.500 Einsatzkräfte an der Großrazzia beteiligt gewesen.
Rechtsstaat bleibt handlungsfähig
Im Zuge der Razzia sei es zu zahlreichen Kontrollen und Festnahmen gekommen. Insbesondere in Essen wurde der „Clan-Marathon“ als großer Erfolg verbucht. Frank Richter, Polizeipräsident der Stadt, wertete die koordinierte Aktion als einmaliges Unterfangen, das es in dieser Form noch nicht gegeben habe. Der Erfolg zeige dabei, dass der Rechtsstark weiterhin in der Lage sei, die Clankriminalität und das damit verbundene illegale Glücksspiel zu bekämpfen.
Der landesweite „Clan-Marathon“ habe sich über mehrere Stunden erstreckt. Dabei hätten die beteiligten Beamten fast zeitgleich in den jeweiligen Städten zugeschlagen – so auch in Duisburg. Im berüchtigten Stadtviertel Marxloh habe etwa eine bestimmte Spielhalle im Mittelpunkt gestanden. Nach Medienberichten stehe die Einrichtung im Verdacht, gezielt Geld über einen Strohmann zu waschen. Vor Ort hätten die Beamten zahlreiche Spielautomaten beschlagnahmt, die nicht gemeldet oder registriert waren.
Zerschlagung der Clan-Strukturen
Das übergeordnete Ziel des „Clan-Marathon“ sei es nach Angaben der Behörden gewesen, einen Schlag gegen die organisierte Clankriminalität zu landen. Im Zuge der Razzia seien dafür Beweismittel sichergestellt und Straftäter überführt worden. Herbert Reul, Innenminister von NRW, erklärte gegenüber der Presse, dass solche Aktion zudem als Abschreckung dienen. So sollen die kriminellen Banden eingeschüchtert werden und jederzeit mit einem Eingriff des Rechtsstaats rechnen.
Nach Angaben der Behörden haben es in Nordrhein-Westfalen im Laufe der Jahre viele solcher Großrazzien geben. Immer seien die Beamten dabei auf Objekte und Personen gestoßen, die mit den illegalen Clan-Strukturen im Bundesland in Verbindung gebracht werden konnten. Insgesamt seien mehr als 5.000 Spielhallen, Wettbüros und Shisha-Bars durchsucht worden.