Illegales Glücksspiel in NRW

Sirene auf einem Polizeiwagen.

In den vergangenen Jahren hat die Polizei in Nordrhein-Westfalen zahlreiche illegale Glücksspieltreffen aufgelöst und nicht lizensierte Spielgeräte beschlagnahmt. Das gesamte Ausmaß des unzulässigen Glücksspiels scheint jedoch regionsabhängig. Zu dieser Annahme kommt die „Neue Westfälische“ in ihrem jüngsten Bericht. Laut der Nachrichtenplattform beobachte auch die Polizei in Ostwestfalen-Lippe (OWL) seit Jahren einen Anstieg des illegalen Automatenspiels.

Gesamtes Ausmaß nicht bekannt

Das illegale Glücksspiel erlebt seit der Corona-Pandemie einen Boom. Insbesondere in den Lockdown-Phasen musste die Polizei bundesweit häufig ausrücken, um rechtswidrige Treffen und Versammlungen mit glücksspielerischen Aktivitäten aufzulösen. Besonders in Ballungsgebieten hatten die Beamten alle Hände voll zu tun – doch nicht nur! Selbst in vermeintlich ruhigeren Gegenden wie in OWL hat die Polizei mit dem illegalen Glücksspiel zu tun.

Im Hauptfokus würden laut des Berichts der „Neuen Westfälischen“ Spielautomaten sehen, die bei Razzien und Einsätzen rund um das Glücksspiel in aller Regelmäßigkeit beschlagnahmt würden. Die Beamten würden die nicht lizensierten Geräte in Gaststätten oder diversen „Hinterzimmern“ antreffen. Die aufgedeckten Fälle seien dabei nur ein Bruchteil der illegalen Glücksspielaktivitäten. Wie hoch die Dunkelziffer ist, könne nur erahnt werden.

Regionale Unterschiede in OWL

Die regionalen Unterschiede seien nach Angaben der Polizei ein wichtiger Indikator, wie ausgeprägt das illegale Glücksspiel tatsächlich ist. Das gelte auch für OWL. So seien etwa in Gütersloh und Herford im vergangenen Jahr kaum etwaige Vergehen gegen das geltende Glücksspielgesetz verzeichnet worden.

Dagegen habe es im Kreis Minden-Lübbecke gleich acht Fälle gegeben, in denen die Polizei nicht-lizensierte Spielautomaten vorgefunden hat. Im Gegensatz zum Jahr 2020 seien die Fälle rund um das illegale Glücksspiel in der Region stark angestiegen. Die „besorgniserregendste Entwicklung“ habe jedoch Paderborn vorzuweisen. In der Großstadt seien im Zuge zweier Razzien im vergangenen Jahr insgesamt 41 Glücksspieldelikte registriert worden. 2020 seien es lediglich vier gewesen.

Die Polizei versuchte auf Nachfrage der „Neuen Westfälischen“ die Fallzahlen jedoch im Kontext zu betrachten. Das tatsächliche Ausmaß basiere auch immer auf den stattfindenden Kontrollen und den tatsächlichen Einsätzen. Meist würde es zunächst Hinweise aus der Bevölkerung brauchen, ehe die Beamten ausrückten.

Gründe für illegales Glücksspiel

Behörden und Experten versuchen seit geraumer Zeit die Gründe, warum Menschen an illegalen Spielautomaten spielen und nicht auf das legale Casino Angebot zurückgreifen, herauszufinden. Zusätzlich gehen sie der Frage nach, ob das illegale Glücksspiel eher einem Abwärts- oder Aufwärtstrend folgt. Aufgrund der regionsabhängigen Fallzahlen sei eine konkrete Analyse nicht leicht.

Laut der Feldstudie „Einblicke in den illegalen Glücksspielmarkt 2021“ werde jeder dritte Spielautomat in Deutschland illegal betrieben. Studienleiter Jürgen Trümper, Geschäftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht, geht davon aus, dass durch die zunehmenden Spielerschutzmaßnahmen das legale Angebot an Attraktivität verliert. Viele Spieler empfänden die vorgegebenen Kontrollen als einengend und übergriffig. Illegale Spielautomaten in Hinterzimmern von Kneipen und Vereinen sei entsprechend wesentlich attraktiver.

Avi Fichtner Inhaber von spielbank.com.de

Avi Fichtner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aus dem Interesse an Casino Spielen und Poker entstand ein Startup, das heute ein erfolgreiches Unternehmen im Glücksspiel-Bereich ist. Avi und sein Team testen professionell Online Casino Anbieter und teilen ihre persönlichen Erfahrungen. Avi lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin und ist passionierter Taucher und Ausdauersportler. Mehr zu Avi.