Der Polizei in Bayern ist im Zuge einer Razzia ein Schlag gegen das illegale Glücksspiel gelungen. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) seien rund 40 Beamte des Münchener Polizeipräsidiums an der lang geplanten Aktion beteiligt gewesen. Diese hätten in einem Café in Unterschleißheim 16 Personen in flagranti bei illegalen Glücksspielaktivitäten angetroffen. Es seien knapp 50.000 Euro in Bar gesichert sowie Equipment beschlagnahmt worden.
Ermittlungen seit 2021
Illegales Glücksspiel soll es laut Polizeiinformationen bereits seit mehreren Monaten im entsprechenden Café gegeben haben. Nach ersten Hinweise hätten die Münchener Beamten im Herbst 2021 die Ermittlungen aufgenommen. Nachdem sich die Indizien häuften und sich die Erkenntnisse verdichteten, sei ein richterliche Durchsuchungsbeschluss für die Gaststätte erwirkt worden.
Die gründliche Polizeiarbeit sollte sich schlussendlich auszahlen. Als die Einsatzkräfte im Café eintrafen, hätten sich 20 Personen in den Räumlichkeiten befunden. Davon seien 16 Personen bei glücksspielerischen Aktivitäten erwischt worden. Neben verschiedenen Kartenspielen hätten einige Personen Rummikub gespielt.
Mehrere Verstöße geahndet
Nach Angaben der Polizei seien alle 16 Personen verhaftet worden – darunter auch der Besitzer der Gaststätte. Dieser müsse sich nicht nur wegen der Veranstaltung unerlaubten Glücksspiels vor einem Gericht verantworten, sondern auch mit Anzeigen wegen mehrerer gewerbe- und gaststättenrechtlicher Verstöße rechnen. Ihm drohen nun Freiheitsstrafen zwischen drei Monaten und fünf Jahren.
Die Gäste im Alter von 28 bis 59 Jahren werden zwar glimpflicher davonkommen, dennoch werde auch ihnen unerlaubtes Glücksspiel angelastet. Für die Teilnahme an illegalen Glücksspielaktivitäten sieht das bayrische Gesetz eine Freiheitsstrafe bis zu sechs Monate vor.
Abseits der rechtswidrigen Glücksspielveranstaltung habe die Polizei im Café verfassungsfeindliche Inhalte vorgefunden. So sei eine Weinflasche mit der Silhouette von Adolf Hitler und der Aufschrift „Alles fürs Vaterland“ beschlagnahmt worden. Die Polizei behalte sich vor, Anzeigen wegen des Zuschaustellens verfassungsfeindlicher Symbole zu erstatten. In solch einem Szenario könnte weitere Geld- und Freiheitsstrafen ausgesprochen werden.
Illegales Glücksspiel im Jahr 2022
Polizei, Gerichte und Behörden haben auch im noch jungen Jahr 2022 wieder mit illegalen Glücksspielaktivitäten zu kämpfen. Ähnlich wie im Coronajahr 2020 sei es in mehreren Regionen in Deutschland zu Razzien und Ermittlungen gekommen, die rechtswidriges Glücksspiel als Ursache hatten. So berichteten es zuletzt zahlreiche Medien. Die Pandemie sei dabei nicht der ausschlaggebende Grund. Insbesondere in Ballungsgebieten wie Berlin oder München hätten die Gesetzeshüter alle Hände voll zu tun.