Novomatic erobert Frankreich: Vikings Casinos im Konzernverbund

Das Firmenlogo von Novomatic.

Der internationaler Wachstumskurs von Novomatic erreicht nun auch Frankreich. Der Konzern sichert sich mit dem Kauf von elf Vikings Casinos mehr Macht im europäischen Glücksspielmarkt. Weitere Übernahmen sind wahrscheinlich.

Novomatic setzt auf Frankreich. Der österreichische Glücksspielriese sichert sich die Vikings Casinos. Elf Spielstätten, darunter zwei an der glamourösen Côte d’Azur, wechseln den Besitzer. Der Deal, der noch behördliche Zustimmung benötigt, bestätigt Novomatics Expansionskurs in Europa – und dürfte den Wettbewerb ordentlich aufmischen.

Mega-Deal: Novomatic expandiert nach Frankreich

Für Novomatic ist es eine kalkulierte Maßnahme. Der Konzern dringt damit in einen der wichtigsten europäischen Glücksspielmärkte vor und sichert sich ein bereits etabliertes Netzwerk. Vorstand Stefan Krenn betont:

„Mit dem Erwerb von Vikings Casinos setzen wir unsere internationale Wachstumsstrategie konsequent fort und stärken unsere führende Position am europäischen Gaming-Markt.“

Auch Vikings-Chef Luc Le Borgne begrüßt den Deal:

„Die Übernahme durch Novomatic eröffnet uns neue Möglichkeiten für Wachstum und Weiterentwicklung.“

Branchenexperten rechnen mit weiteren Akquisitionen. Novomatic könnte seine Position im französischen Markt durch weitere Zukäufe weiter ausbauen. Der jüngste Deal ist ein klares Bekenntnis zum Wachstumskurs des Konzerns und dürfte den Wettbewerb in Frankreich ziemlich verschärfen und das ausgleichen, was Casinos in Österreich für einige Firmen in Österreich alleinig nicht mehr schaffen. Formularbeginn

Österreich und sein schwieriger Heimatmarkt

Anders als im Ausland gestaltet sich die Lage für Novomatic in der Heimat alles andere als rosig. Der Verkauf der Admiral-Gruppe an Tipico eröffnete einen Rückzug aus dem operativen österreichischen Glücksspielgeschäft. Die Konzernzentrale und die Geräteproduktion in Gumpoldskirchen bleiben zwar erhalten, doch der Fokus liegt ab sofort klar auf dem internationalen Wachstum.

Die Gründe für den Rückzug sind unterschiedlich und reichen von der strengen Regulierung bis hin zu politischen und juristischen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahre. Ein Bild, das sich im Übrigen auch in Deutschland abzeichnet, als positive Folge zwar legale Online Casinos hervorbringt, jedoch auch strenge Regularien mit sich bringt, was teils erhöhte Kosten für Anbieter bedeutet.

Einzig im Bereich seriöse Online Casinos in Österreich könnte sich für Novomatic noch eine Chance auftun. Sollte die österreichische Regierung die entsprechenden Lizenzen neu ausschreiben, wäre ein Bestreben des Konzerns denkbar. Bis dahin konzentriert sich Novomatic jedoch voll und ganz auf die Expansion in aussichtsreichere Märkte.

Frankreich: Regulierter Markt mit Potenzial

Der Markt ist zwar streng reguliert – Lizenzen sind rar und an bestimmte Orte gebunden – bietet aber gleichzeitig hohes Wachstumspotenzial. Geplant sind weitere Konzessionen, und erstmals soll es auch Online-Lizenzen geben, ein Markt, der im Zeitraum 2024 bis 2029 voraussichtlich eine jährliche Wachstumsrate von 11,34 % erreichen wird. Zusätzlich sind die Vikings Casinos ein etablierter Player. Novomatic übernimmt somit ein gut laufendes Geschäft und kann von der bestehenden Infrastruktur und dem Kundenstamm profitieren.

Österreich vs. Frankreich im direkten Marktvergleich

Novomatic spielt seine Karten neu: weg vom umkämpften und in der Vergangenheit gleichzeitig stagnierenden österreichischen Glücksspielmarkt mit staatlichem Monopol und strengen Regeln (GSpG), hin zum französischen Glücksspielmarkt. Österreich, mit seinen 17,9 Milliarden Euro Umsatz (2016, +9,9%) und dem Trend zum Online-Glücksspiel aufgrund verschärfter Bedingungen für Spielautomaten, bietet weniger Wachstumspotenzial als Frankreich.

Dort locken hohe Casinogrößen (über 2,3 Milliarden Euro im Jahr 2017), ein stabiles Lizenzsystem und die bevorstehende Öffnung des Online-Sektors. Für Novomatic zählen klare Rahmenbedingungen und hohe Umsatzchancen – ein strategischer Coup. Die französische Sportwettenbesteuerung (28-30% Gewinn) ist dabei nur ein Beispiel für die wirtschaftlichen Überlegungen.

Novomatic: Global Player mit straffen Zielen

Der Konzern, gegründet 1980, ist längst kein reiner österreichischer Riese mehr. Mit Standorten in rund 50 Ländern und Exporten in über 120 Staaten ist Novomatic ein internationaler Gigant im Gaming-Bereich.

Zentral-, Ost- und Südosteuropa, aber auch die USA, Lateinamerika und Asien gehören zum Aktionsradius. Weitere Zukäufe sind demnach nicht ausgeschlossen, wie Vorstand Krenn andeutet:

„Mit dem Erwerb von Vikings Casinos setzen wir unsere internationale Wachstumsstrategie konsequent fort und stärken unsere führende Position am europäischen Gaming-Markt.“

Ob und wie sich der Konzern im Bereich Online-Glücksspiel in Österreich engagiert, bleibt abzuwarten, denn der Fokus liegt weiterhin auf dem internationalen Geschäft.

Avi Fichtner - Gründer und Redakteur von spielbank.com.de
Avi Fichtner Gründer und Redakteur von spielbank.com.deAktualisiert: 04.02.2025

Avi Fichtner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aus dem Interesse an Casino Spielen und Poker entstand ein Startup, das heute ein erfolgreiches Unternehmen im Glücksspiel-Bereich ist. Avi und sein Team testen professionell Online Casino Anbieter und teilen ihre persönlichen Erfahrungen. Avi lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin und ist passionierter Taucher und Ausdauersportler.

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