GGL-Bericht 2023: Positive Entwicklungen im deutschen Glücksspielmarkt

Ronald Benter, Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), präsentiert den Tätigkeitsbericht 2023 auf einer Pressekonferenz.

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) veröffentlicht ihren Tätigkeitsbericht 2023 und verzeichnet positive Entwicklungen im deutschen Glücksspielmarkt

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat ihren Tätigkeitsbericht 2023 präsentiert. Auf einer Pressekonferenz betonte die Behörde ihre Fortschritte und Maßnahmen im vergangenen Jahr und analysierte die Entwicklungen auf dem deutschen Glücksspielmarkt.

Legaler Glücksspielmarkt wächst

Im Jahr 2023 hat der legale Glücksspielmarkt in Deutschland eine positive Entwicklung verzeichnet. Der Tätigkeitsbericht der GGL zeigt, dass 39 neue Betreiber hinzugekommen sind, die länderübergreifend Glücksspiele anbieten dürfen. Insgesamt gibt es nun 142 legale Anbieter. Ronald Benter, Vorstand der GGL, erklärte, dass das Ziel, den ehemals illegalen Markt in einen legalen Markt zu überführen, weitgehend erreicht sei.

„Der Großteil der ehemals illegalen Glücksspielanbieter steht nun unter Aufsicht der GGL und muss sich an strenge Auflagen halten“, so Benter.

Dennoch warnt die GGL davor, dass Anbieter, die sich nicht an die geltenden Regelungen halten, mit aufsichtsrechtlichen Konsequenzen bis hin zum Lizenzentzug rechnen müssen. Dies verdeutlicht die rigorose Haltung der Behörde gegenüber illegalen Aktivitäten im Glücksspielsektor. Die Lizenzierung der Anbieter sei ein „zeitlich sehr aufwendiger“ Prozess, so die GGL. Neben der Lizenzierung widmete sich die Behörde intensiv der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels.

Ein weiteres Highlight des Jahres 2023 war der Anstieg des legalen Online Sportwettenmarkts, der in den Bruttospielerträgen um 400 Mio. EUR wuchs und nun 1,8 Mrd. EUR beträgt. Auch virtuelle Automatenspiele und Online Poker konnten zulegen und machen nun 3 % des gesamten legalen Glücksspielmarktes aus, was Einnahmen von 400 Mio. EUR entspricht. Hinsichtlich der Entwicklung des legalen Glücksspielmarktes vermerkte die GGL einen Anstieg von 2%, gemessen in Bruttospielerträgen von 13,7 Mrd. EUR. Die Online Glücksspielanbieter hätten hiervon 22% (3,0 Mrd. EUR) generiert.

Maßnahmen gegen illegales Glücksspiel

Die GGL hat im Jahr 2023 verstärkt gegen illegales Glücksspiel vorgegangen. Insgesamt wurden 438 Verdachtsfälle untersucht, die entweder unerlaubtes Glücksspiel oder Werbung dafür betrafen. In diesem Zusammenhang wurden 133 Untersagungsverfügungen erlassen und 104 Strafanzeigen gestellt. Ein wirksames Mittel im Kampf gegen illegales Glücksspiel war das Payment-Blocking, wodurch Zahlungen an illegale Anbieter unterbunden wurden. Netzsperren hingegen wurden aufgrund gerichtlicher Entscheidungen nicht eingesetzt.

Besonders hervorzuheben ist der Fall eines bekannten YouTubers, der wegen illegalen Glücksspiels zu einer Strafe von 480.000 EUR verurteilt wurde. Dieser Präzedenzfall zeigt die Entschlossenheit der GGL, auch prominente Persönlichkeiten zur Rechenschaft zu ziehen, die gegen die Glücksspielgesetze verstoßen.

Weitere Maßnahmen beinhalteten die Analyse von 1.864 Internetseiten, bei denen die GGL 133 Untersagungsverfügungen einleitete und in 104 Fällen Strafanzeigen stellte. Zahlreiche Angebote von illegalem Glücksspiel oder unerlaubter Glücksspielwerbung wurden auf Untersagungsverfügung oder Hinweisschreiben der GGL hin eingestellt.

Ausblick und zukünftige Herausforderungen

Für das Jahr 2024 plant die GGL eine Evaluierung der Regelungen des Glücksspielstaatsvertrages 2021. Dazu wurden bereits drei Studien in Auftrag gegeben, die sich auf Spielerschutz und Werbung konzentrieren. Ein weiterer Fokus liegt auf der fortgesetzten Kanalisierung illegaler Glücksspiele in den legalen Markt.

Es bleibt abzuwarten, ob in diesem Jahr eine Erweiterung der Liste der legalen Online Casinos erfolgen wird, da derzeit nur die Staatliche Lotterie- und Spielbankverwaltung Bayern als Veranstalter verzeichnet ist.

Der Vorstand der GGL, Ronald Benter, betonte, dass trotz der positiven Entwicklungen weiterhin immense Herausforderungen bestehen. Besonders die Erlaubniserteilung für virtuelle Automatenspiele erfordert weiterhin intensive Anstrengungen und Anpassungen. Dennoch zeigt sich die Behörde optimistisch, dass durch die gute Zusammenarbeit mit den Bundesländern und anderen Interessengruppen auch zukünftige Hürden gemeistert werden können.

Ein weiteres Ziel der GGL für 2024 ist die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Präventionseinrichtungen, um Erkenntnisse aus der Präventionsarbeit zu bündeln und zu bewerten. Zudem plant die Behörde, die Entwicklungen im deutschen Glücksspielmarkt weiterhin genau zu beobachten und notwendige Anpassungen vorzunehmen, um die gesetzlichen Vorgaben effektiv umzusetzen.

Erfolgreiche Zusammenarbeit und internationale Anerkennung

Die GGL konnte im Jahr 2023 nicht nur national, sondern auch international Erfolge verbuchen. Durch die enge Zusammenarbeit mit anderen europäischen Glücksspielaufsichtsbehörden wurde der Informationsaustausch verbessert und gemeinsame Standards entwickelt. Dies trägt dazu bei, den Glücksspielmarkt in Deutschland sicherer und transparenter zu gestalten.

Besonders hervorzuheben ist die Kooperation mit der britischen Gambling Commission, die als Vorbild für die Regulierung von Online Glücksspielen gilt. Durch den regelmäßigen Austausch von Best Practices und die gemeinsame Entwicklung von Richtlinien konnte die GGL ihre Aufsichtsfunktionen weiter optimieren und international Anerkennung gewinnen.

Fazit

Die GGL hat im Jahr 2023 erhebliche Fortschritte bei der Regulierung des Glücksspielmarktes in Deutschland erzielt. Durch die strenge Aufsicht und die erfolgreichen Maßnahmen gegen illegales Glücksspiel konnte der Markt weiter stabilisiert und legalisiert werden.

Die Behörde bleibt weiterhin engagiert, die Sicherheit der Verbraucher zu gewährleisten und den Jugend- und Spielerschutz zu stärken. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie effektiv die neuen Regelungen des Glücksspielstaatsvertrages 2021 langfristig wirken und welche weiteren Maßnahmen erforderlich sind, um den Glücksspielmarkt in Deutschland sicher und legal zu gestalten.

Avi Fichtner Inhaber von spielbank.com.de

Avi Fichtner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aus dem Interesse an Casino Spielen und Poker entstand ein Startup, das heute ein erfolgreiches Unternehmen im Glücksspiel-Bereich ist. Avi und sein Team testen professionell Online Casino Anbieter und teilen ihre persönlichen Erfahrungen. Avi lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin und ist passionierter Taucher und Ausdauersportler. Mehr zu Avi.