Das Angebot auf dem deutschen Glücksspielmarkt ist laut der „Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen“ (DHS) in den vergangenen Jahren erheblich geschrumpft. Das geht aus dem offiziellen „Jahrbuch Sucht 2022“ hervor, das der Verband vor Kurzem veröffentlicht hat. Dabei hat das rückläufige Angebot auf dem legalen Markt dafür gesorgt, dass die hiesige Branche rund elf Prozent weniger Umsatz im Jahr 2020 erzielen konnte.
Spielautomaten am beliebtesten
Die DHS veröffentlicht jedes Jahr in einem Bericht die aktuellsten Zahlen, Statistiken und Daten rund um Suchtmittel in Deutschland. Die zuständigen Experten beobachten und analysieren die jüngsten Entwicklungen zu sämtlichen Suchtstoffen – etwa zu Tabak und Alkohol. Doch auch stofflose Inhalte, die Suchtpotenzial beherbergen, werden von der DHS untersucht. Dazu zählt etwa das Glücksspiel.
Zum jüngst veröffentlichten „Jahrbuch Sucht 2022“ gab die DHS in einer dazugehörigen Pressemitteilung die signifikantesten Zahlen und Daten bekannt. Aus dieser geht hervor, dass im Bereich des Glücksspiels in den vergangenen Jahren ein rückläufiger Trend zu beobachten ist. So sind die Umsätze der legalen Anbieter im Jahr 2020 auf 38,3 Milliarden gefallen. Im Vergleich zu 2019 entspricht dieser Wert einem Rückgang von rund 11,3 Prozent. Die Position des Platzhirsches nehmen dabei weiterhin die Spielautomaten ein. Rund 220.00 Geräte befinden sich in Spielhallen und Lokalen.
Menschen rauchen weniger Zigaretten
Abseits der nationalen Glücksspielbranche warf die DHS auch auf die Tabakindustrie einen überprüfenden Blick. Ähnlich wie das Glücksspiel ist auch der Zigarettenkonsum rückläufig. Im Jahr 2021 sind etwa noch knapp 72 Milliarden Fertigzigaretten geraucht worden. Das sind 2,8 Prozent weniger als im Vorjahr.
Einen deutlich heftigeren Einbruch erlebten die selbstgedrehten Zigaretten. Diese sind sogar um 5,6 Prozent auf circa 37 Milliarden zurückgegangen. Seit der Wiedervereinigung ist der durchschnittliche Wert von jährlich 863 Zigaretten pro Bundesbürger der niedrigste je gemessene.
Shisha-Tabak auf dem Vormarsch
Trotz des geringeren Zigarettenkonsums bleibt Tabak weiterhin ein reizvolles Suchtmittel. Das zeigt der Siegeszug der Wasserpfeife. Laut der DHS kann in den vergangenen Jahren ein massiver Konsumanstieg von Pfeifentabak beobachtet werden. Von 2019 auf 2020 ist der Konsum um 40 Prozent auf knapp 8.400 Tonnen gestiegen. Insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Shishas sehr beliebt.