Las Vegas Sands soll sich dank einer inoffiziellen Vereinbarung in der Poleposition für die Übernahme von Crown Resort befinden. Das will „The Australian“ erfahren haben. Laut eines Berichts der australischen Tageszeitung sei es im Jahr 2020 zu erfolgreichen Übernahmegesprächen zwischen Sheldon Adelson, Chairman und Chief Executive Officer von Las Vegas Sands, und James Packer, Mehrheitseigner von Crown Resorts, gekommen.
Deal zu Silvester
Die Übernahmegespräche zwischen Adelson und Packer seien laut des Berichts von „The Australian“ an Silvester 2020 erfolgt. Die beiden Glücksspielmagnaten hätten den Jahreswechsel gemeinsam an der französischen Riviera verbracht. Die australische Tageszeitung habe dafür stichhaltige Beweise. So habe Packer dem mittlerweile verstorbenen Adelson zugesichert, Crown Resorts an Sands zu verkaufen. Eine exakte Verkaufssumme sei jedoch nicht gefallen.
Die gesamte Aktion wäre Sheldon Adelson laut Experten und Analysten zuzutrauen. Er galt zu Lebzeiten als wahrer Glücksspielmogul. Unter seiner Führung avancierte das Sands zu führenden Kraft der Industrie. Seit einigen Jahren litt er jedoch an Non-Hodkin-Lymphomen, denen er schließlich erlag. Adelsen verstarb am 11. Januar 2021. Er wurde 87 Jahre alt.
Reges Interesse an Crown Resorts
James Packer hatte sich zu den jüngsten Übernahmespekulationen nicht geäußert. Das dürfte sicherlich an dem regen Interesse am eigenen Unternehmen liegen. Laut „The Australian“ hätten sich sowohl Branchenvertreter als auch externe Interessenten in den Übernahmekampf um Crown Resorts eingeschaltet.
Blackstone, eine Private-Equity-Gesellschaft, habe dem australischen Glücksspielkonzern zuletzt ein konkretes Angebot vorgelegt. Der Wert pro Aktie sei dabei mit einem Wert von 8,90 US-Dollar beziffert worden. Für Packer sei diese Einstufung jedoch zu niedrig gewesen. Der Mehrheitseigner schätze den einzelnen Aktienwert auf 10,70 US-Dollar ein. Sollte es zwischen den beiden Parteien zu Verhandlungen kommen, dürfte mit harten Bandagen gekämpft werden.
Corona-Pandemie zwingt Sands zum Handeln
Sands hat sich im Jahr 2019 komplett neu aufgestellt und sich von zahlreichen Einrichtungen und Immobilien getrennt. So wurde der integrierte Resortkomplex Venetian und Palazzo veräußert. Auch die Sands Expo und das Convention Center haben einen neuen Besitzer gefunden. Zeitgleich wurde der Standort in Pennsylvania aufgegeben. Sands verfügt derzeit über kein Vermögenswerten in den USA.
Der US-Glücksspielkonzern hat sich in den vergangenen Jahren vermerkt auf seine Geschäfte im asiatischen Raum konzentriert. Die fünf integrierten Spielcasinos in Deutschland in Macau und Singapur bilden dabei die Stützpfeiler. Die Corona-Pandemie hat jedoch mit ihren globalen Auswirkungen alles verändert. Die Reisebeschränkungen haben den Touristen- und Besucherfluss abebben lassen, was wiederum enorme Einbußen für Sands zur Folge hatte. Ein Übernahme von Crown könnte laut „The Australian“ das rettende Ufer sein.
Stars Entertainment & Wynn Resorts
Die Konkurrenz für die Übernahme von Crown sei jedoch sehr groß. Mitunter hätten sich Big Player der Industrie in den „Kampf“ eingeschaltet. So habe Star Entertainment sein Interesse zuletzt bekundet. Der Konzern ist ebenfalls in Australien beheimatet und plane mit der Übernahme einen Gaming-Giganten auf dem hiesigen Markt zu kreieren.
Ebenfalls im Rennen sei Wynn Resorts. Das Unternehmen hatte noch 2019 eine Kaufangebot für Crown ausgeschlagen. Nun bestehe jedoch Interesse. Ausschlaggebend könnten die aktuellen Umstände sein. So ist Wynn genau wie Sands vor allem auf das Geschäft in Asien angewiesen.