Die Stadtcasino Baden AG plant den Verkauf seiner hauseigenen Casino-Davos-Anteile. Das geht aus einer jüngst veröffentlichen Pressemitteilung des schweizerischen Glücksspielkonzerns hervor. Geplant sei es, die Beteiligung von 46 Prozent an die belgische Ardent Gruppe abzutreten. Sollte die Transaktion wie geplant vollzogen werden, steht die schweizerische Casinolandschaft vor einer großen Veränderung.
Ardent-Gruppe wird Mehrheitseigner
Laut Pressemitteilung sollen die 46 Prozent der Casino-Davos Anteile, die das Stadtcasino Baden hält, für eine nicht veröffentlichte Summe an die Ardent Gruppe verkauft werden. Beide Seiten seien sich während der Verhandlungen einig darüber gewesen, den Verkaufspreis nicht zu nennen und die Öffentlichkeit nicht in finanziellen Hemisphären einzuweihen.
Da die Ardent Gruppe bereits im Besitz von 44 Prozent der Aktienanteile der Casino Davos AG ist, würde der belgische Branchenvertreter nach gelungener Transaktion zum Mehrheitseigener aufsteigen. Die restlichen zehn Prozent der Casino Davos AG hält die „Davos Destinations Organisation (DDO)“.
Zustimmung der Glücksspielbehörde
Aufgrund der Schwere der geplanten Übernahme, kann der Verkauf innerhalb der schweizerischen Glücksspielbranche nicht ohne die Zustimmung der hiesigen Glücksspielbehörde vollzogen werden. Entsprechend müssen alle beteiligten Parteien zunächst darauf warten, dass die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) grünes Licht für die Transaktion erteilt. Gibt die Behörde ihr Go, sollen laut Pressemitteilung alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Ardent Gruppe übernommen werden.
Warum es überhaupt zum Verkauf der Casino-Davos-Anteile kommt, gab die Stadtcasino Baden AG ebenfalls in ihrer Pressemeldung bekannt. So sollen interne Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten die Hauptursache für den Abstoß der 46-prozentigen Beteiligung sein.
Die Weiterentwicklung der Online-Aktivitäten auf der firmeneigenen Plattform „casino777“ sei dabei der Mittelpunkt des Zwists. Zwischen den Partnern sollen unterschiedliche Vorstellungen vorherrschen. Aus diesem Grund sei es zur Übereinkunft gekommen, dass ein anderes Unternehmen den Lead übernimmt und die Stadtcasino Baden AG ihren Anteil an die Ardent Gruppe verkauft. Nur auf diese Art und Weise könne sich Casino Davos positiv weiterentwickeln.
Partnerschaft seit 2018
Die Ardent Gruppe ist für die Stadtcasino Baden AG kein unbekanntes Unternehmen aus der Branche. Beide Konzerne pflegen seit dem Jahr 2018 eine Partnerschaft. Die Kooperation wurde somit genau ein Jahr vor der Lizenzvergabe für das Online-Glücksspiel in der Schweiz eingegangen. Zum damaligen Zeitpunkt wollte das Stadtcasino Baden einen sicheren Partner für das aufstrebende Online-Segment an seiner Seite wissen. Klar sei zudem gewesen, dass man verschiedene Strategien verfolgen möchte.
Über das Casino Davos entwickelte die Stadtcasino Baden AG die firmeninterne Online-Plattform „casino777“, an der die Arden Gruppe entscheidend mitwirkte. Der belgische Konzern brachte seine Erfahrungen in der Entwicklung von Online-Glücksspiel-Plattformen ein. Zeitgleich entwickelte Gamanza, das Tochterunternehmen der Aktiengesellschaft, die Plattform „GaminGenius“ für seine Website „jackpots.ch“ und trieb so die eigene Software-Lösung voran.
Verbesserung der Software-Lösung
Die derzeitigen „Machtverhältnisse“ auf dem schweizerischen Glücksspielmarkt könnten sich durch den geplanten Verkauf der Casino-Davos-Anteile drastisch verschieben. So verwenden aktuell fünf Online-Casinos in der Schweiz „GaminGenius“ als Software-Lösung. Sollte die Eidgenössische Spielbankenkommission der Übernahmen zustimmen, dürfte sich die Anzahl der Online-Anbieter stark erhöhen. Die sichersten Online Casinos bzw. die Casinos auf dem deutschen Markt sind dagegen deutlich zahlreicher.
Die Stadtcasino Baden AG will nach dem erfolgreichen Verkauf die eigene Software-Lösung noch stärker in den Fokus rücken. Die abgegebene Verantwortung für das Casino Davos soll wichtige Ressourcen freischießen, um „GaminGenius“ zu verbessern und noch tiefer in der hiesigen Branche zu verankern.