In Großbritannien läuft derzeit die „Safer Gambling Week“, die auf eine stärkere Sensibilisierung für das Glücksspiel abzielt. Im Rahmen der Initiative hat das Finanzunternehmen „NerdWallet“ ermittelt, dass seit Beginn der Corona-Pandemie viele Spielende intensiver Glücksspiel betreiben. Das ginge aus einer Befragung des Konzerns hervor. Wie Branchenmedien zuletzt berichteten, habe der Konzern dafür zahlreiche Menschen zu ihren Spielaktivitäten befragt.
Safer Gambling Week
Die „Safer Gambling Week“ ist eine branchengreifende Initiative und findet jährlich in Großbritannien statt. Sie soll die Spielergemeinde, aber auch die Branche selbst für sicheres und transparentes Glücksspiel sensibilisieren. Im Mittelpunkt stehen sowohl Maßnahmen und Instrumente zur Kontrolle des Spielverhaltens als auch Hilfsangebote für auffällige und süchtige Spielende.
Die Initiative wird in der britischen Glücksspielbranche sehr ernst genommen. So gehören unter anderem die britische Glücksspielbehörde „The Betting and Gaming Council (BGC)“, der Fachverband für Spielautomaten „Bacta“ und die „Bingo Association“ zu den Unterstützern der Initiative. Aber auch Unternehmen und Vertreter aus der Branche zählen zu den Fürsprechern.
Corona-Pandemie befeuert Glücksspiel
Der Finanzkonzern „NerdWallet“ hat die „Safer Gambling Week“ als Aufhänger für eine großangelegte Befragung zum Thema Spielaktivitäten und Spielverhalten genutzt. Das Ergebnis zeige, dass die Menschen seit der Corona-Pandemie ihre Zeit häufiger mit Glücksspiel verbringen. Rund 38 Prozent der Befragten, die mindestens einmal im Monat zocken, hätten angegeben, heute mehr zu spielen als vor der Corona-Krise.
Wesentlich höher sei der Anteil unter generellen Vielspielern. Menschen, die jeden Tag bei einem der sicheren Casino Anbieter im Internet oder in einer landesbasierten Glücksspieleinrichtung zocken, hätten ihre Spielaktivitäten nochmals erhöht. Der Anteil liege hier bei 63 Prozent. Der Abbau der restriktiven Maßnahmen während des Lockdowns hätte die Situation dabei nicht entschärfen können.
Spielverhalten außer Kontrolle
Seit der Aufhebung des Lockdowns in Großbritannien sind alle terrestrischen Glücksspieleinrichtungen in Großbritannien wieder zugänglich. Am Spielverhalten vieler Menschen habe das laut Befragung jedoch nicht viel geändert. So sei „NerdWallet“ zum Ergebnis gekommen, dass fast 62 Prozent der Befragten ihr Spielverhalten nicht an die normalisierte Situation angepasst hätten. Gar zwölf Prozent würden nun sogar mehr spielen als zuvor.
Einen Erklärungsversuch für die hohe Spielintensität seit der Corona-Pandemie wagte Connor Campell, Finanzexperte bei „NerdWallet“. Nach seiner Auffassung hätten sich sowohl Glücksspielanfänger als auch Vielspielende während des Lockdowns mangels Ablenkung sehr oft in Online-Casinos aufgehalten. Dadurch hätten sich Gewohnheiten entwickelt, die nun schwer wieder ablegbar seien.
Bereinigung der Situation
Die Finanzexperten von „NerdWallet“ hätten die Befragung im Rahmen der „Safer Gambling Week“ durchgeführt, da sie aus erster Hand wüssten, welche Konsequenzen ein auffälliges oder gar problematisches Spielverhalten mit sich bringen kann. Gerade in diesem Jahr es nochmals besonders wichtig, die Menschen für das bewusstes Glücksspiel zu sensibilisieren.
Aufgrund der pandemischen Auswirkungen stünden viele Haushalte in Großbritannien unter finanziellem Druck. Doch nicht nur die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie seien das Problem. Auch der Brexit werfe bereits seinen langen Schatten voraus. Sowohl die Energiekosten als auch die Preise für Lebensmittel seien in den vergangenen Wochen und Monate spürbar angestiegen.