Im Dezember 2023 stehen Oddset und Entain im Mittelpunkt des deutschen Glücksspielmarktes. Oddset tritt dem Deutschen Sportwettenverband (DSWV) bei, während Entain die Ineffektivität der deutschen Glücksspielregulierung kritisiert. Von vorweihnachtlicher Ruhe in der Branche kann also keine Rede sein.
Oddset tritt dem Deutschen Sportwettenverband bei
Oddset Sportwetten zählt zweifelsohne zu den namhaftesten Betreibern sowohl im Online- als auch im Einzelhandelswettgeschäft. Oddset hat nun einen weiteren entscheidenden Schritt gemacht, um auf Dauer mit dem deutschen Sportwettenmarkt verbunden zu bleiben. Mit dem Beitritt zum Deutschen Sportwettenverband (DSWV) am 1. Dezember 2023 positioniert sich Oddset an der vordersten Front der Branche.
Dieser Schritt ist nicht nur ein Zeichen für Oddsets Engagement im Bereich des verantwortungsvollen Spielens, sondern auch ein Bekenntnis zum Kampf gegen illegales Marketing, das aktuell in Deutschland hochaktuell und diskussionswürdig ist.
Die Aufnahme in den DSWV bedeutet für Oddset mehr als nur eine Mitgliedschaft. Es ist eine Gelegenheit, sich mit führenden Unternehmen der Branche wie Bet365, Betway, bwin und Tipico zu vernetzen und gemeinsam die Zukunft des deutschen Glücksspielmarktes aktiv mitzugestalten. Der Verband, der seit 2014 besteht, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Interessen der Sportwettenindustrie zu vertreten und als Bindeglied zwischen dem Wettsektor, der Regierung und der Öffentlichkeit zu fungieren.
Oddset soll Vertrauen wecken
Diese Entwicklung ist besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Lage auf dem deutschen Markt bedeutend. Deutschland kämpft weiterhin mit dem Problem der Schwarzmarkt-Anbieter, die einen großen Marktanteil besitzen. Eine kürzlich durchgeführte Studie, die vom Deutschen Online Casino Verband (DOCV) und dem DSWV in Auftrag gegeben wurde, zeigt auf, dass etwa 50 Prozent des Glücksspiels in Deutschland auf unlizenzierten Seiten stattfindet.
Diese Zahlen werfen Fragen zur Wirksamkeit der deutschen Online-Glücksspielregulierungen auf und unterstreichen die Notwendigkeit einer stärkeren Kanalisierung der Spieler hin zu legalen Angeboten.
Oddset als neuer Teil des DSWV wird eine Schlüsselrolle in der Entwicklung und Umsetzung von Strategien spielen, die darauf abzielen, den legalen Markt zu stärken und gleichzeitig den Spielerschutz zu gewährleisten. Dies ist ein gewichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und sichereren Glücksspielumgebung in Deutschland.
Entain kritisiert deutsche Glücksspielregulierungen
Entain Plc gehört zu den Schwergewichten der weltweiten Glücksspielindustrie und hat sich mit einer deutlichen Kritik an den deutschen Glücksspielregulierungen nun pikant zu Wort gemeldet. Die Firma, die hinter bekannten Marken wie Bwin steht, unterstützt die Ergebnisse einer Studie, die von der Deutschen Online Casino Vereinigung (DOCV) und dem Deutschen Sportwettenverband (DSWV) in Auftrag gegeben wurde. Diese Studie beleuchtet die erhebliche Präsenz von Schwarzmarkt-Betreibern im deutschen Online-Glücksspielmarkt und wirft ein kritisches Licht auf die aktuellen Regulierungsansätze.
Laut dem Bericht der Universität Leipzig werden nur etwa 50,7 Prozent der Spieler zu lizenzierten Online-Glücksspielräumen geleitet. Der Rest verteilt sich auf unlizenzierte EU-Anbieter und Offshore-Plattformen. Dieses Ungleichgewicht führt nicht nur zu erheblichen Steuerverlusten, sondern beeinträchtigt auch die Wettbewerbsfähigkeit regulierter Anbieter wie Entain. Die Studie schätzt, dass der unregulierte Online-Glücksspielmarkt drei Viertel des Gesamtumsatzes generiert – ein klares Zeichen für die Dringlichkeit einer Überarbeitung der bestehenden Gesetze.
Entain leidet unter „falscher“ Regulierung
Entain hat die Auswirkungen der aktuellen Regulierungen am eigenen Leib erfahren. Seit der Einführung des Staatsvertrags zum Glücksspiel in Deutschland beobachtet das Unternehmen eine deutliche Abwanderung der Spieler zu illegalen Mobile Online Casinos. Diese Entwicklung ist vor allem auf die Zugangsbarrieren zurückzuführen, die durch die aktuellen Regulierungen geschaffen wurden. Entain verzeichnete in der Folge einen signifikanten Rückgang der Umsätze und plädiert für effektivere Durchsetzungsmaßnahmen.
Grainne Hurst, Direktorin für Unternehmensangelegenheiten bei Entain, betonte in einem Interview mit Notwendigkeit von Änderungen in der Regulierung von Slot Casinos, um den Spielerschutz zu verbessern und legale Glücksspielangebote attraktiver zu machen. Sie unterstrich, dass eine angemessene Umsetzung der Regulierungen effektiv dazu beitragen könnte, Spieler zu legalen Plattformen umzuleiten und die Attraktivität unlizenzierter Anbieter zu verringern.
Entain kritisierte auch die Methodik der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), die nur einen prozentual marginalen Anteil illegaler Glücksspielaktivitäten erfasste. Das Unternehmen zeigte sich daher bereit, in Gesprächen mit dem GGL mitzuwirken, um verbesserte Spielerschutzmaßnahmen in Deutschland zu fördern und einen fairen, nachhaltigen und spielerorientierten Markt zu unterstützen.