Max Kruse, früher für seine präzisen Pässe und spektakuläre Tore bekannt, steht momentan durch einen anderen, weniger glorreichen Rekord im Mittelpunkt, nämlich Millionenverluste beim Poker. Der ehemalige Fußballer hat in einem aktuellen Podcast seine Poker-Vergangenheit offenbart, und die ist alles andere als ein Traum.
Die Fünf-Millionen-Euro-Beichte
Im Podcast Life Trash & Rap der Rapper Massiv und Ali Bumaye geschah es: Max Kruse sprach erstmals detailliert über seine Poker-Verluste. Die Stimmung war locker, die Atmosphäre entspannt, bis Kruse die Bombe platzen ließ: fünf Millionen Euro. Die Reaktion beider Gastgeber war eine Mischung aus Ungläubigkeit und Fassungslosigkeit.
Eine Zahl, die selbst in den Sphären des Profi-Fußballs nicht gerade klein sind. Zum Vergleich: Manche Fußballer verdienen in ihrer gesamten Karriere nicht so viel. Kruse selbst gab sich erstaunlich gelassen, schilderte seine Erfahrungen nüchtern und ohne Selbstmitleid, als hätte er sein Schicksal schon lange zuvor realisiert und hingenommen. Das wird deutlich, als Kruse von seinen vergangenen Reisen nach Las Vegas berichtet:
Reue war zunächst nicht zu erkennen. Viel mehr fußte das Gespräch auf einem ehrlichen Bericht über sein Poker-Leben, einschließlich der Höhen und Tiefen. Es war kein Geständnis im herkömmlichen Sinne, sondern eher eine ungeschminkte Bilanz eines Spielers, der offen über seine Leidenschaft und deren finanziellen Konsequenzen spricht.
Vom Werder-Bremen-Nachwuchstalent zum High-Stakes-Spieler
Angefangen hat alles bei Werder Bremen, in der Jugend, schildert Kruse. Teamkollege Torsten Frings führte aus Versehen in die Welt des Pokers ein, indem er Kruse eine Runde zu Ende spielen ließ. Von Online-Partien ging es schnell zu höheren Einsätzen und Live-Turnieren. Jährliche Trips nach Las Vegas gehörten bald ebenfalls dazu.
Die Anfangszeit bescherte Kruse kleinere Gewinne. Doch mit steigenden Einsätzen wuchs natürlich auch das Risiko. Die Verluste übertrafen im Laufe der Zeit leider die Gewinne. Doch 2022 gelang ihm nochmal ein echter Coup. Beim Event #7 der WSOPE, einem No-Limit Texas Hold’em 6-Handed Turnier, sicherte er sich mit einem Einsatz von nur 1.650 Euro ein Preisgeld von rund 134.000 Euro und gewann sein erstes Live-Turnier und ein WSOP-Bracelet, eine der höchsten Auszeichnungen im Poker.
Obwohl er auch danach weiterhin erfolgreich an Turnieren teilnahm, unter anderem erreichte er 2024 bei einem $5.000 No-Limit Hold’em Event der WSOP in Las Vegas den siebten Platz, blieb dieser Sieg sein größter Triumph. Wie einfach lässt es sich also wirklich mit dem Pokern aufhören?
Poker als Hochrisiko-Hobby
Poker. Für viele ein Kartenspiel für ein bisschen Spannung am Abend. Für Max Kruse war es definitiv mehr und wurde irgendwann zum Verhängnis. Die Zahlen sind zwar eindrucksvoll, erzählen jedoch nur einen kleinen Teil der Geschichte. Denn Poker ist kein reiner Kopf-gegen-Kopf-Kampf, sondern auch eine Challenge mit sich selbst – online ebenso wie offline. In deutschen Online Casinos mit GGL-Lizenz wird Online Poker ebenfalls angeboten. Jedoch kann es sein, dass einige Anbieter für das Spiel eine eigene Software voraussetzen, die aber immer kostenlos ist.
Auch wenn das Pokerface allgegenwärtig ist und Coolness ausstrahlt, spielen Emotionen eine große Rolle. Man wägt ständig Risiken ab und muss seine Chancen stets im Blick behalten. Absolute Konzentration, eine gute Strategie und Nerven aus Stahl sind folglich unabdingbar. Doch ein falscher Zug, und alles ist weg: monatelange Arbeit, der Einsatz, die Hoffnung.
Der Preis ist hoch, finanziell wie auch mental. Ständiger Druck und die Angst vor dem Absturz sind die unsichtbaren Gegner. Kruses Geschichte zeigt daher kurz und bündig zusammenfasst, wie aus einem aufregenden Hobby ein ziemlich hartes Stück Realität werden kann.
Die Familie als Schutzschild
Im Poker-Wirrwarr ist Max Kruses Familie sein Fels in der Brandung, die ihm einen wichtigen Rückzugsort und Halt bietet.
Besonders sein Vater, der, wie Kruse im Podcast andeutete, die finanziellen Zügel in der Hand zu haben scheint, soll ein guter Berater geworden sein. Auch seine Ehefrau Dilara hält ihm im Privaten den Rücken frei und ist darüber hinaus vermehrt in (Trash-)TV-Formaten anzutreffen – zuletzt sogar mit Max gemeinsam, im Format „Schlag den Star“.
Aus Fehlern lernen?
Kruse ist bekannt für seine direkte Art, und das zeigt sich auch in seiner Poker-Geschichte. Keine große Show, kein Herumreden, er hat Millionen verloren, fertig. Das ist ehrlich, ungeschminkt, ohne große Dramaturgie und genau das macht ihn authentisch. Klar, Poker ist ein Risikospiel, aber Kruses Geschichte zeigt mehr als nur die finanziellen Auswirkungen.
Hat er aus seinen Verlusten gelernt? Natürlich gibt es darauf keine sichere Antwort. Mitleid ist fehl am Platz, Verurteilung ebenso. Sicherlich wird er die Risiken des Pokers nun anders einschätzen und die emotionalen Folgen besser verstehen. Trotzdem berichtete er im Podcast davon, auch künftig Deals mit Poker-Anbietern einzugehen und an Turnieren teilzunehmen, auch wenn das weitere mögliche Verluste bedeutet.
Seine Offenheit zeigt, dass er mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt und vielleicht eine neue Perspektive gefunden hat. Und am Ende ist da immer noch eine andere Leidenschaft, nämlich die des Fußballs, oder wie er es formuliert hat: Einmal Baller, immer Baller!
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