Im Februar 2024 wurde in München die Deutsche Stiftung Glücksspielforschung ins Leben gerufen. Während Glücksspiel in luxuriösen Casinos oft als glamourös wahrgenommen wird, ist dies nicht immer der Fall, besonders wenn man die negativen Auswirkungen betrachtet. Verbraucherschutz und Forschung sind daher umso wichtiger.
Die Stiftung hat sich daher zur Aufgabe gemacht, die Forschung im Bereich Glücksspiel zu unterstützen und Maßnahmen gegen Spielsucht zu fördern. In welchem Umfang und mit welchen Akteuren das geschehen soll, wurde nun der Öffentlichkeit präsentiert.
Zielsetzung der Stiftung
Im Fokus steht die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich Glücksspiel. Durch Forschung soll das Verständnis des Glücksspielverhaltens vertieft als auch Maßnahmen zur Prävention von Spielsucht identifiziert und konkret benannt werden.
Bislang zeigte vor allem die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder auf Messen zunehmend Präsenz, um über ihre Tätigkeiten und aktuellen Projekte zu informieren. Dies reicht jedoch nicht aus, sodass ein weiterer Schwerpunkt nun auf der Verbesserung des Verbraucherschutzes gelegt wird, indem wissenschaftlich fundierte Strategien und präventive Ansätze entwickelt und gefördert werden.
Wichtige Initiativen und Programme
Die Stiftung vergibt jährlich die Deutschen Innovationspreise Glücksspielforschung. Diese Preise sind mit jeweils 200.000 Euro dotiert und sollen besonders gute wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Glücksspielforschung honorieren. Dies soll die Forschungen fördern, die neue Erkenntnisse über das Glücksspielverhalten liefert und zur Entwicklung effektiver Präventionsstrategien gegen Spielsucht beitragen.
Zusätzlich vergibt die Stiftung den Deutschen Nachwuchsforschungspreis, der mit 30.000 Euro dotiert ist. Dieser Preis richtet sich an junge Wissenschaftler, die zukunftsweisende Ansätze und Lösungen im Bereich der Glücksspielforschung entwickeln. Der Preis soll die nächste Generation von Forschern ermutigen und unterstützen, sich intensiv mit den Fragen rund um das Thema Glücksspiel auseinanderzusetzen.
Beide Programme sind darauf ausgelegt, wissenschaftliche Exzellenz zu fördern und praxisrelevante Lösungen zur Bekämpfung problematischen Glücksspielverhaltens zu entwickeln.
Veranstaltungen und öffentliche Präsentation
Zusätzlich plant die Stiftung, jährlich eine Tagung abzuhalten, um den wissenschaftlichen Austausch im Bereich Glücksspielforschung anzuregen. Diese Veranstaltungen sollen eine Plattform bieten, auf der Wissenschaftler und Fachleute ihre aktuellen Forschungsergebnisse präsentieren und neue Forschungsansätze diskutieren können.
Das Gründungssymposium im Science Congress Center Garching war der Auftakt zu dieser jährlichen Veranstaltungsreihe. Zukünftige Tagungen sollen dazu beitragen, die Vernetzung innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu verbessern und gemeinsame Projekte zu initiieren. Ziel ist es, die Forschung voranzutreiben und die Prävention von Spielsucht weiter zu unterstützen, damit auch das Spielen in Casinos mit Echtgeld künftig noch sicherer wird.
Fachjury und wissenschaftlicher Beirat
Die Deutsche Stiftung Glücksspielforschung wird durch eine internationale Fachjury und einen wissenschaftlichen Beirat unterstützt. Zu den Mitgliedern der Jury gehören:
- Dr. Brett Abarbanel, University of Nevada
- Dr. Bo Bernhard, University of Nevada
- Dr. Luke Clark, University of British Columbia
- Dr. Frederike Petzschner, Brown University
- Dr. Kahlil Philander, Washington State University
- Dr. Tone Roald, University of Copenhagen
Diese Experten bringen ihre umfangreichen Kenntnisse und Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen der Glücksspielforschung ein. Der wissenschaftliche Beirat unterstützt die Stiftung bei der Bewertung und Auswahl der geförderten Projekte, um sicherzustellen, dass die geförderten Forschungsansätze fundiert und wirkungsvoll sind.
Was bringt die Zukunft?
Viele stimmen zu, dass, dass es im Bereich Glücksspiel und deutschen Online Casinos nie genug aussagekräftige und gut recherchierte Arbeiten geben kann. Denn auch wenn Maßnahmen wie die die Einführung der OASIS Sperrdatei umgesetzt wurden, bleibt noch viel zu tun.
Dazu werden kontinuierlich Projekte gefördert, die neue Erkenntnisse über das Verhalten der Spieler und effektive Präventionsstrategien liefern sollen. Die Stiftung plant, die Zusammenarbeit und den Austausch unter Forschern zu intensivieren, um gemeinsam Fortschritte in der Glücksspielforschung zu erzielen.