Griechenland: Studie zeichnet Spielerprofil

Unbekannter Mann in Anzug.

Wie sieht der typische Online-Casino-Kunde aus? Diese Frage versuchte eine Studie nun zu beantworten. Wie in den meisten andern Ländern nimmt der Anteil an Online-Glücksspiel auch in Griechenland immer weiter zu. Die Glücksspielbehörde Griechenlands beauftragte nun Κάπα Research, ein dort ansässiges Meinungsforschungsinstitut, eine Umfrage durchzuführen, welcheein Bild vom Durchschnitt aller Online-Spieler zeichnen sollte.

Viele Spieler mit mehreren Konten

Aus der Studie ergab sich, dass eine Mehrheit aller Online-Spieler mehr als nur ein Glücksspielkonto besitzt und die meisten Spieler bei mehreren Online Spielbanken angemeldet sind. Der Anteil der Spieler, die tatsächlich nur bei einem Anbieter angemeldet waren, lag tatsächlich lediglich nur bei 42 %.

Im Gegensatz dazu hatten 26 % der Befragten ein Benutzerkonto bei zwei, 9 % bei drei, 2 % bei vier, 4 % bei fünf und weitere 5 % bei mehr als fünf Plattformen. Lediglich 8 % der Befragten gaben an, über kein aktiviertes Konto bei Online Casinos mit Echtgeld zu verfügen. Allerdings zeigt ein weiterer Teil der Auswertung der Studie, dass sich das Bild des Durchschnittsspielers nicht allein durch die Zahl seiner Online-Accounts zeichnen lässt.

So haben beispielsweise 22 % der Befragten angegeben, dass sie sich den Zugang zu Online-Glücksspiel über das Konto eines Familienmitglieds verschafften. Ganze 39 % der Teilnehmer der Befragung wollten außerdem gar keine Auskunft darüber geben, wie und von wo sie Zugang zu Onlineplattformen hätten.

Ergebnissen der Umfrage zufolge haben vor allem jüngere Spieler und solche, die nach dem sogenannten PGSI (Problem Gambling Severity Index) als Problemspieler eingestuft werden, Zugriff auf mehrere Konten.

Wie nutzen Spieler die von Glücksspiel-Plattformen zur Verfügung gestellten Instrumente zur Selbstkontrolle?

Glücksspielanbieter stellen ihren Kunden immer mehr Instrumente zur Selbstkontrolle zur Verfügung. So können beispielsweise Einzahlungs-, Zeit- und Verlustlimits festgelegt werden, um unkontrolliertes Spielen zu unterbinden. Auch die Nutzung solcher Tools wurde von der Studie untersucht.

Laut Κάπα Research habe sich aus den Ergebnissen ergeben, dass Zeitlimits von circa 30 % der Spieler genutzt würden, um ihr Spielverhalten selbst zu regulieren. Dieses knappe Drittel bestehe hauptsächlich aus Nutzern im Alter zwischen 30 und 40 Jahren sowie aus solchen Spielern, deren wirtschaftliche Situation sich als gut beschreiben lasse.

40 % aller befragten Spieler hätten außerdem angegeben, sich selbst mit einem Verlustlimit in Höhe von 50 Euro vor größeren Verlusten schützen zu wollen. Dieses Instrument werde vornehmlich von Personen verwendet, welche über ein unterdurchschnittliches Einkommen verfügen.

Offline-Glücksspiel in Griechenland muss neue Konzepte entwickeln

Der Analyse von Κάπα Research zufolge scheint jedoch nicht nur die zunehmende Nutzung von Online-Glücksspielangeboten verantwortlich für die rückläufigen Besucherzahlen terrestrischer Casinos zu sein, wie meist vermutet wird.

So haben Mitglieder der Glücksspielkommission Griechenlands Casinos und Spielhallen in verschiedenen Städten der USA besucht und dabei festgestellt, dass dort eine ganz andere Realität herrschte. Man muss sich in Las Vegas und Miami keine Gedanken über den Rückgang von Besucherzahlen machen.

Ein weiterer Grund für den Besuch der Delegation in Miami und Las Vegas sei außerdem die anstehende Eröffnung eines brandneuen Casino-Projektes in Athen gewesen. Das Hellinikon-Casino-Projekt soll abseits vom traditionellen Glücksspielangebot auch Möglichkeiten bieten, weitere Aktivitäten im Freundes- oder Familienkreis zu unternehmen. So soll es auch Hotels, Restaurants, Entertainmentangebote und Konferenzräume enthalten und sich damit am amerikanischen Casino-Charakter orientieren.

Bisher sei der Aufbau von griechischen Casinos eher eindimensional und würde kaum Möglichkeiten zu anderen Aktivitäten als dem Glücksspiel bieten.

Im Vergleich dazu könnten Freunde und Familien auf einem amerikanischen Casinogelände ganze Tage verbringen und abseits vom Casino auch in Geschäften, Gastronomieangeboten, Kinos und Spielplätzen gemeinsame Zeit verbringen. Zudem sorgten Sicherheitskräfte und ein ausgeklügeltes elektronisches Kontrollsystem dort für Sicherheit und sie kontrollierten, dass Minderjährige und Menschen, für die der Zugang zum Casino untersagt sei, nicht hineinkommen würden.

Ob und wie diese Erkenntnisse eine positive Veränderung der Konzepte des herkömmlichen griechischen Glücksspiels herbeiführen können, wird sich natürlich erst in der Zukunft zeigen können.

Avi Fichtner Inhaber von spielbank.com.de

Avi Fichtner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aus dem Interesse an Casino Spielen und Poker entstand ein Startup, das heute ein erfolgreiches Unternehmen im Glücksspiel-Bereich ist. Avi und sein Team testen professionell Online Casino Anbieter und teilen ihre persönlichen Erfahrungen. Avi lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin und ist passionierter Taucher und Ausdauersportler. Mehr zu Avi.