Fedor Dostoevskij war ein russischer Dichter und Schriftsteller, dessen bedeutendsten Werke in den 1860er und 1870er Jahren entstanden sind. Bis heute gilt er als eine der wichtigsten Literaturpersönlichkeiten in Russland. Die Slawistin Dr. Regine Nohejl von der Universität Freiburg will das Lebenswerk des Schriftstellers am 30. November in der Spielbank Baden-Baden vorstellen. Dabei soll auch Dostoevskijs Rolle als leidenschaftlicher Glücksspieler thematisiert werden.
Projekt um Dostoevskij
Dr. Regine Nohejl wird in ihrem Vortrag über Dostoevskijs Roman „Der Spieler“ sprechen. Die Veranstaltung in der Spielbank ist dabei Teil eines großangelegten Projektes, das die Städte Baden-Baden, Freiburg und Basel anlässlich des 200. Geburtstags (11. November) des russischen Schriftstellers gestartet haben.
Im Vortrag soll es nicht nur um die Werke von Dostoevskijis gehen, sondern auch seine Rolle als passionierter Glücksspieler näher beleuchten. So soll er eine besondere Beziehung zum Glücksspiel gepflegt haben und regelmäßig Casinos und Spielbanken besucht haben – auch das Etablissement in Baden-Baden. Dabei hätten seine Besuche in den verschiedenen Glücksspieleinrichtungen oftmals Impulse für seine Werke gesetzt.
Programm rund um Dostoevskij
Zusätzlich zum Vortrag von Dr. Regine Nohejl plant die Spielbank Baden-Baden ein buntes Programm rund um Dostoevskij, das weitere Veranstaltung im Casino vorsieht. Laut Veranstaltungsheft werde es bei laufendem Spielbetrieb eine Dostoevskij-Nacht des Theaters geben. Besucher haben die Möglichkeit, einer Lesung im Theaterrestaurant Berlioz beizuwohnen.
Darüber hinaus seien weitere Events in Planung, die dem Vortrag „Seelische Abgründe, rettende Weiblichkeit, nationale Identität“ obliegen. Dieser werde von Slawistin Elisabeth Cheauré am 03. Dezember gehalten und zeichnet das Frauenbild des russischen Schriftstellers. Sieben Tage später, am 10. Dezember, folge dann eine Theaterperformance zu Dostoevskijs Roman „Die bösen Geister“.
Stammgast in Baden-Baden
Der russische Schriftsteller war damals als großer Glücksspielanhänger bekannt und gehörte zu den bekanntesten Gästen in Baden-Baden. Der Kontakt mit der Spielbank erfolgte jedoch eher zufällig. Er besuchte die Stadt und das Casinos zum ersten Mal im Jahr 1863, um sich von seiner Gefangenschaft in einem sibirischen Straflager zu erholen.
Dabei sollen ihm die Spiele im Casino gut gefallen haben – allerdings zu gut. Der russische Schriftsteller soll eine Menge Geld verloren haben, was ihn wiederum zum Roman „Der Spieler“ inspiriert haben soll. Trotz seiner „negativen Erfahrungen“ besuchte er Baden-Baden im Jahr 1867 mit seiner Frau Anna Grigorjewa erneut, um ihre Flitterwochen in der Stadt zu verbringen.
Einen Besuch in der Spielbank habe er sich dennoch nicht nehmen lassen. So hatte er geplant, durch schnelle Geldgewinne seine angehäuften Schulden in Russland zu begleichen. Ob es geklappt hat, ist nicht überliefert. Allerdings habe er ein „unfehlbares System“ entwickelt.