Die Casinos Austria AG (CASAG) hat im Rahmen der Casinolizenzvergabe in Japan die besten Chancen, eine staatliche Konzession für ein Glücksspielresort in Nagasaki zu erhalten. Die Präfektur hatte diesbezüglich eine Pressemeldung veröffentlicht und den österreichischen Glücksspielanbieter als favorisierten Bewerber benannt. Eine endgültige Entscheidung stehe allerdings noch aus.
Favoritenrolle
Die Poleposition im Rennen um eine japanische Glücksspiellizenz habe die CASAG ihrem guten Ergebnis in der vorangegangenen Kandidatenprüfung zu verdanken. Die Präfektur Nagasaki habe im Vorlauf alle eingegangenen Bewerbung genaustens überprüft. Der österreichische Glücksspielanbieter habe dabei mit einem Resultat von 697,0 Punkten unter allen Interessenten am besten abgeschnitten.
Konkret geht es bei der Vergabe der staatlichen Konzession um ein geplantes Casino-Resort in Sasebo City. Die Stadt liegt in der Präfektur Nagasaki, die durch eine Ausschreibung einen geeigneten Kandidaten für den Glücksspieltempel ausfindig machen möchte. In erster Instanz habe sich nun die CASAG gegen die namhafte Konkurrenz durchgesetzt.
Endgültige Entscheidung?
Auch wenn das Prüfungskomitee in Nagasaki im ersten Ranking den österreichischen Glücksspielkonzern auf dem vordersten Rang sehe, gehe die Casinolizenz noch nicht endgültig an die CASAG. Die Kandidatenprüfung symbolisiert lediglich den ersten Schritt im gesamten Ausschreibungsprozess. Entsprechend müssen sich sowohl die CASAG als auch ihre Mitbewerber noch auf weitere Evaluierungsprozesse einstellen.
Wie aus dem Bericht der Präfektur Nagasaki hervorgeht, stehe nach den erfolgreichen Verhandlungen mit dem künftigen Betreiber die Zustimmung der japanischen Zentralregierung auf der Agenda. Erst wenn diese grünes Licht gibt, sei der Zuschlag der Casinolizenz rechtskräftig. Dabei habe die Regierung nicht nur in Nagasaki die oberste Entscheidungsbefugnis. Auch für die Vergabe der zwei weiteren Konzessionen müsse sie ihr Einverständnis geben. Glücksspiele sind nämlich eigentlich illegal, wobei aber Pachinko in Japan als Ausnahme gilt und als Vergnügungsaktivität behandelt wird.
Mitbewerber rudern zurück
Die Ergebnisse der Kandidatenprüfung hätten nicht ausschließlich für Freudenstürme im Lager der Bewerber gesorgt. Auf Platz zwei hinter der CASAG sei ein Konsortium des japanischen Investors Oshidori Holdings und des US-Glücksspielkonzerns Mohegan Gaming gelandet. Das Ranking habe dabei eine Punktzahl von 682,8 Punkten ergeben, was einen endgültigen Zuschlag für die Casinos Austria AG erschweren dürfte.
Allerdings habe Oshidori laut Branchenmedien vor Kurzem bekannt gegeben, sich aus der Ausschreibung zurückziehen zu wollen. Der japanische Investor habe seine Bedenken gegenüber des Prüfungsverfahrens geäußert und dieses als ethisch unkorrekt betitelt. So hatte nach Angaben der Präfektur das Konsortium in der vorangegangenen Prüfungsrunde noch den ersten Platz inne.
Komitee verteidigt sich
Die harsche Kritik der Oshidori Holdings ließ das Prüfungskomitee in Nagasaki nicht lange unbeantwortet. Der gesamte Prozess, um die Eignung der Bewerber zu überprüfen, sei sowohl fair als auch transparent abgelaufen. Zudem obliege das gesamte Kandidatenauswahlverfahren nicht allein der Präfektur. Die Stadt Sasebo sowie das Ministerium für öffentliche Sicherheit würden ebenfalls in die Entscheidungsfindung eingebunden werden.
Hodo Nakamura, Gouverneur von Nagasaki, bedankte sich trotz der Anschuldigungen von Oshidori bei allen Bewerbern. Er wisse es zu schätzen, dass trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie, so namhafte Vertreter der Glücksspielbranche an der Lizenzvergabe teilgenommen haben. Zeitgleich habe er und die Politik dank des vorgetragenen Fachwissens wertvolle Erfahrung sammeln können.