Online Casino, Lotto, Sportwetten – sie alle bieten die Möglichkeit, viel Geld zu gewinnen. Für die meisten Spieler sind Glücksspiele reine Freizeitbeschäftigung mit gewissem Nervenkitzel. Es geht um den Spaß an der Sache und natürlich ist die Freude umso größer, wenn es einen Gewinn gibt. In manchen Fällen jedoch kann sich eine Sucht entwickeln – und die Spielsucht Anzeichen sind nicht immer einfach zu erkennen. Eine neue Studie besagt, dass Spielsucht in Deutschland weiter verbreitet ist als gedacht und dass Männer häufiger spielsüchtig werden, Frauen jedoch schneller.
Spielsucht ist ein ernstzunehmendes Thema. Ist es einmal soweit gekommen, ist der Schritt weg von der Sucht nicht leicht. Nicht selten kommt es vor, dass Betroffene so viel Geld einsetzen, dass Haus und Hof in Gefahr sind – von den psychologischen und gesellschaftlichen Folgen ganz zu schweigen.
Die meisten Menschen, die im Online Casino unterwegs sind, in ihrer Freizeit am liebsten auf Sportereignisse wetten oder Lotto spielen, können damit gut umgehen – aber nicht alle. Manche von ihnen werden immer weiter in die Sucht hineingezogen – und merken es oft erst dann, wenn es zu spät ist.
Spielsucht-Kennzahlen und deren Verteilung in Deutschland
Spielsucht in Deutschland ist laut neuesten Studien leider kein Einzelfall mehr. Trotz umfassender Spielerschutzmaßnahmen kommt es immer wieder vor, dass Spieler mehr einsetzen, als sie sich eigentlich leisten können. Laut einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter 11.501 Menschen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren gehen die Experten von folgenden Zahlen aus:
- Rund 438.000 Deutsche gelten als spielsüchtig.
- Rund 25 Prozent haben schon mindestens einmal Lotto gespielt.
- 3,7 Prozent der Befragten haben bereits einmal an Geldspielautomaten gespielt.
Casinos und Sportwetten lastet ein schlechter Ruf an. Allerdings ist Lotto dabei ebenso gefährlich, aufgrund der langjährigen Legalität und Unterstützung durch die Bundesregierung geht man hier jedoch von einer geringeren Gefahr aus. Die Zahlen zeigen jedoch, dass sowohl die Gefahr einer Casino Spielsucht, als auch das Risiko von Spielsucht bei Sportwetten und Lotto gegeben ist – auch, wenn sogenannte „Problemspieler“ häufig im Bereich Online Casino und Sportwetten vermutet werden.
Geschlechterverteilung bei Spielsüchtigen
Interessant ist auch die Geschlechterverteilung der Spielsüchtigen: Laut Studienergebnissen liegt bei 1,3% Männern und 0,3% Frauen Spielsucht vor. Spielen ist also weiterhin vorrangig ein „Männer-Problem“ – allerdings sollte man sich von den Zahlen nicht täuschen lassen, denn: Männer können besser mit dem Spielen umgehen.
Forscher der Universität Hohenheim fanden heraus, dass „von problematischen Spielerinnen bekannt ist, dass sie im Durchschnitt später mit dem Spielen anfangen als Männer, dann aber rascher in süchtiges Verhalten abgleiten“. Die Forschungsergebnisse zeigen außerdem:
- Männer sind meist zwischen 30 und 39 Jahren alt, wenn sich eine Spielsucht entwickelt – Frauen sind im Durchschnitt zehn Jahre älter.
- Spielsüchtige Frauen kommen sehr viel schneller in eine Situation, die Überschuldung und den Rückzug aus dem sozialen Umfeld zur Folge hat.
- 70 Prozent der spielsüchtigen Frauen sind traumatisiert, meist durch Erlebnisse, die in der Kindheit stattfanden (Männer: 30 Prozent).
- Frauen bevorzugen Glücksspiele, Männer nutzen häufiger das Angebot von Casinos und Sportwetten-Anbietern
Spielsucht erkennen: Auf diese drei Anzeichen ist zu achten
Die Spielsucht-Anzeichen sind nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen – vor allem die Anfänge können noch ganz harmlos sein. Während ein Spiel ab und an noch kein Problem ist, sollten Personen, die regelmäßig Geldeinsätze tätigen, ein wenig aufpassen. Vor allem die folgenden drei Anzeichen könnten Gefahr bedeuten, unabhängig von Mann und Frau:
- Wer regelmäßig spielt, könnte Gefahr laufen, eine Casino Sucht oder anderes bedenkliches Spielverhalten zu entwickeln. Einmal die Woche ist dabei noch kein Problem, einmal am Tag schon eher, denn: Je öfter der Spieler spielt, desto mehr Geld setzt er ein. Ob gewinnen oder verlieren spielt dabei keine Rolle – viel mehr geht es um eine außerordentliche Regelmäßigkeit und das Gefühl etwas zu verpassen, wenn nicht gespielt wird.
- Wird mit Einsätzen gespielt, die eigentlich weit über dem Budget liegen, sprich einen immer größer werdenden Anteil des Einkommens „fressen“, so sollten die Alarmglocken läuten. Je mehr verspielt wird, desto eher kommt es zu finanziellen Problemen. Um sich selbst zu beruhigen, denken sich viele Spieler „beim nächsten Mal gewinne ich wieder“ – so fängt häufig ein Sog in die Spielsucht an.
- Wer lieber spielt, als sich um die Familie, den Job oder die Wohnung zu kümmern – also wichtigere Dinge vernachlässigt – der ist bereits einen ganz großen Schritt in Richtung Spielsucht gegangen. Hier ist unbedingt Hilfe notwendig.
Die Spielsucht folgt leider keinen Regeln, sodass frühzeitiges Erkennen schwer ist. Wer mehr über das eigene Spielverhalten lernen möchte, der sollte den Selbsttest bei Spielsucht-Therapie.de nutzen. Der Test wurde von Suchtexperten entwickelt und kann bereits erste Spielsucht-Anzeichen aufdecken. Ein Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Spielern wird hier nicht gemacht – allerdings ist der Test auch nur ein Anhaltspunkt, wenn man eine Spielsucht erkennen möchte.
Die wichtigsten Anlaufstellen für Spieler
OASIS und LUGAS: Aufsichtssysteme für mehr Spielerschutz
Die Regierung Deutschlands tut einiges dafür, um den Schutz der Spieler zu erhöhen und schädigendes Spielverhalten im Keim zu ersticken. In Deutschland wurden mit dem Glücksspielstaatsvertrag, der aktuelle Glücksspielgesetze bzw. die Gesetze für Slot Spieler enthält, zwei maßgebliche Systeme eingeführt, OASIS und LUGAS, die den Spielerschutz stärken und gegen Spielsucht wirken.
Beide Systeme bilden zusammen ein umfassendes Netzwerk, das darauf abzielt, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Spieler im Glücksspielbereich zu gewährleisten. Sie nutzen moderne Technologie, um ein verantwortungsbewusstes Spielen zu fördern und gleichzeitig präventive Maßnahmen gegen Spielsucht zu ergreifen.
OASIS (Online Abfrage Spielerstatus)
OASIS ist ein bundesweites Spielersperrsystem, das ein zentrales Element des Glücksspielstaatsvertrags 2021 ist. Dieses System ermöglicht es, Spielsüchtigen oder potenziell gefährdeten Personen die Teilnahme an Glücksspielen zu verwehren.
Dies geschieht entweder auf eigenen Wunsch oder durch Dritte. OASIS umfasst fast alle Arten von Glücksspielen ausgenommen einige spezifische Lotterien und Pferdewetten. Alle zugelassenen Casinos in Deutschland – ebenso wie alle legalen Wettanbieter – müssen ein Teil dieses Systems werden. Die Sperre ist mindestens ein Jahr gültig und kann nur durch einen schriftlichen Antrag der gesperrten Person aufgehoben werden.
LUGAS (Länderübergreifendes Glücksspielaufsichtssystem)
LUGAS ist ein technisches Überwachungssystem, das speziell für den Online Glücksspielmarkt in Deutschland entwickelt wurde. Es besteht aus zwei Hauptkomponenten: der Aktivitätsdatei und der Limitdatei. Die Aktivitätsdatei soll das gleichzeitige Spielen auf mehreren Plattformen verhindern.
Die Limitdatei die Einhaltung der monatlichen Einzahlungsgrenze von 1.000 € sicherstellt. Dadurch wird gewährleistet, dass Spieler ihre Spielaktivitäten im Rahmen halten und finanzielle Schwierigkeiten sowie exzessives Glücksspiel vermeiden.
Fazit: Spielsucht als unterschätzte Gefahr
Es zeigt sich dass Spielsucht in Deutschland kein Fremdwort ist und dass sie ein ernstzunehmendes Problem darstellt. Die Studien zeigen, dass Männer häufiger spielsüchtig werden, während Frauen schneller in die Sucht abgleiten. Wichtig ist das frühzeitige Erkennen von Warnzeichen wie regelmäßiges Spielen und Vernachlässigung anderer Lebensbereiche.
Die Verfügbarkeit von Beratungsangeboten und Selbsttests ist entscheidend für Prävention und Behandlung und für hohen Spielerschutz im Casino und Co. Die Einführung von Schutzsystemen wie OASIS und LUGAS zeigt das Bestreben, Spielsucht zu bekämpfen und das Wohlergehen der Spielefans zu schützen.